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HR-Lexikon

Entgeltersatzleistung

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Eine Entgeltersatzleistung tritt an die Stelle des regulären Arbeitsentgelts, wenn Arbeitnehmer aus bestimmten Gründen nicht arbeiten können. Dazu gehören beispielsweise Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Elternzeit. Für Arbeitgeber sind diese Leistungen besonders relevant, da sie direkte Auswirkungen auf die Personalplanung und Lohnbuchhaltung haben können.

Was genau ist eine Entgeltersatzleistung?

Entgeltersatzleistungen sind staatliche Leistungen, die den Verdienstausfall von Arbeitnehmern in bestimmten Situationen kompensieren sollen. Sie springen ein, wenn das reguläre Arbeitsentgelt aufgrund verschiedener Umstände wegfällt. Diese Leistungen sind ein wichtiger Bestandteil des deutschen Sozialversicherungssystems und sorgen für finanzielle Sicherheit in Ausnahmesituationen.

Für Arbeitgeber in der Pflege, Gastronomie, im Handwerk oder in der Industrie ist das Verständnis dieser Leistungen essenziell, da sie direkten Einfluss auf die Personalplanung und das Workforce Management haben. Besonders in Zeiten von Personalmangel kann ein durchdachter Umgang mit Entgeltersatzleistungen die Belastung für Unternehmen reduzieren.

Die wichtigsten Arten von Entgeltersatzleistungen

Krankengeld

Das Krankengeld ist eine der bekanntesten Entgeltersatzleistungen. Nach Ablauf der sechswöchigen Entgeltfortzahlung durch den Arbeitgeber übernimmt die Krankenkasse die finanzielle Unterstützung des erkrankten Mitarbeiters. In Branchen mit körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten wie dem Handwerk oder der Pflege ist diese Leistung besonders relevant.

Die Höhe des Krankengeldes beträgt etwa 70% des regulären Bruttogehalts, maximal aber 90% des Nettogehalts. Für Arbeitgeber bedeutet das: Sie müssen die Entgeltabrechnung entsprechend anpassen und können die frei werdenden Ressourcen für temporäre Ersatzkräfte nutzen.

Arbeitslosengeld

Das Arbeitslosengeld I ist eine zentrale Entgeltersatzleistung bei Jobverlust. Es beträgt etwa 60% des pauschalierten Nettoentgelts (67% mit Kind) und wird für 12 bis 24 Monate gezahlt, abhängig vom Alter und der Versicherungsdauer des Arbeitnehmers.

Für Unternehmen, die eine betriebsbedingte Kündigung aussprechen müssen, ist das Wissen um diese Leistung wichtig für die Kommunikation mit den betroffenen Mitarbeitern. In manchen Fällen kann auch ein Aufhebungsvertrag auf Wunsch des Arbeitnehmers eine Rolle spielen.

Kurzarbeitergeld

Besonders in Krisenzeiten ist das Kurzarbeitergeld ein wichtiges Instrument zur Beschäftigungssicherung. Es kompensiert den Lohnausfall bei vorübergehendem Arbeitsausfall und hilft Unternehmen, ihre Fachkräfte zu halten, statt sie entlassen zu müssen.

Die Höhe beträgt – ähnlich wie beim Arbeitslosengeld – 60% bzw. 67% (mit Kind) des ausgefallenen Nettoentgelts. Für mittelständische Unternehmen kann diese Entgeltersatzleistung existenzsichernd sein und helfen, wertvolle Mitarbeiter langfristig zu binden. Hier spielt auch das Thema Mitarbeiter binden eine wichtige Rolle.

Elterngeld

Das Elterngeld ist eine Entgeltersatzleistung für Eltern, die nach der Geburt ihres Kindes vorübergehend weniger oder gar nicht arbeiten. Es beträgt zwischen 65% und 100% des wegfallenden Nettoeinkommens und wird bis zu 14 Monate gezahlt, wenn sich beide Elternteile die Kinderbetreuung teilen.

Für Arbeitgeber bedeutet das: Sie müssen mit temporären Ausfällen planen und gegebenenfalls Ersatzkräfte finden. Gleichzeitig kann eine familienfreundliche Personalpolitik, die Elterngeld und Elternzeit unterstützt, ein wichtiger Faktor bei der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung sein.

Weitere wichtige Entgeltersatzleistungen

  • Schlechtwettergeld für witterungsbedingte Arbeitsausfälle (besonders relevant im Baugewerbe)
  • Übergangsgeld bei beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen
  • Mutterschaftsgeld während der Schutzfristen vor und nach der Entbindung (hier kann der Mutterschutzrechner hilfreich sein)
  • Verletztengeld bei Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten
  • Insolvenzgeld bei Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers

Auswirkungen auf die Personalarbeit

Dokumentation und Nachweispflichten

Für Arbeitgeber entstehen bei Entgeltersatzleistungen verschiedene administrative Pflichten. Sie müssen beispielsweise Entgeltbescheinigungen ausstellen, die als Grundlage für die Berechnung des Krankengeldes oder Arbeitslosengeldes dienen.

Eine sorgfältige Büroorganisation und idealerweise eine elektronische Personalakte können diese Prozesse erheblich vereinfachen und beschleunigen.

Personalplanung und Ersatzbeschaffung

Entgeltersatzleistungen gehen häufig mit längeren Abwesenheiten von Mitarbeitern einher. Für Unternehmen bedeutet das: Sie müssen ihre Personaleinsatzplanung anpassen und gegebenenfalls Ersatzkräfte finden.

Besonders in Branchen mit ohnehin angespannter Personalsituation wie der Pflege (Pflegefachkraft finden) oder der Gastronomie (Küchenhilfe finden) kann das zu erheblichen Herausforderungen führen. Hier kann die Zusammenarbeit mit spezialisierten Personaldienstleistern wie Talenthafen sinnvoll sein, um schnell qualifizierte Ersatzkräfte zu gewinnen.

Finanzielle Auswirkungen und Budgetplanung

Entgeltersatzleistungen können erhebliche finanzielle Auswirkungen auf Unternehmen haben. Während der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall tragen Arbeitgeber die vollen Kosten, bei Kurzarbeit müssen sie weiterhin Sozialversicherungsbeiträge abführen.

Ein durchdachtes Personalcontrolling hilft dabei, diese Kosten im Blick zu behalten und in die Budgetplanung einzubeziehen. Auch das Thema Arbeitsproduktivität berechnen kann in diesem Zusammenhang relevant sein, um die Auswirkungen von Ausfällen besser einschätzen zu können.

Rechtliche Grundlagen und aktuelle Entwicklungen

Die rechtlichen Grundlagen für Entgeltersatzleistungen finden sich in verschiedenen Sozialgesetzbüchern (SGB). Beispielsweise regelt das SGB III das Arbeitslosengeld und Kurzarbeitergeld, während das SGB V das Krankengeld betrifft.

Für Arbeitgeber ist es wichtig, die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich zu verfolgen, da sich Bedingungen und Anspruchsvoraussetzungen ändern können. Besonders im Bereich Kurzarbeitergeld gab es in den letzten Jahren häufige Anpassungen.

Die Kenntnis dieser rechtlichen Grundlagen sollte Teil eines umfassenden HR-Business-Partner-Ansatzes sein und in die Mitarbeiterführung einfließen.

Strategischer Umgang mit Entgeltersatzleistungen

Prävention und Gesundheitsmanagement

Ein strategischer Ansatz zum Umgang mit Entgeltersatzleistungen beginnt bei der Prävention. Durch gezieltes betriebliches Gesundheitsmanagement können krankheitsbedingte Ausfälle reduziert werden, was sowohl die Kosten für Entgeltfortzahlungen als auch den organisatorischen Aufwand bei längeren Abwesenheiten verringert.

Besonders in körperlich anspruchsvollen Branchen wie dem Handwerk oder der Industrie kann sich ein durchdachtes Gesundheitsmanagement schnell amortisieren und zur Mitarbeiterbindung beitragen.

Flexibilisierung der Arbeit

Die Flexibilisierung von Arbeitszeiten und -orten kann dazu beitragen, den Bedarf an Entgeltersatzleistungen zu reduzieren. Modelle wie Vertrauensarbeitszeit oder hybrides Arbeiten ermöglichen es Mitarbeitern, berufliche und private Verpflichtungen besser zu vereinbaren.

Dies kann insbesondere im Kontext von familiären Verpflichtungen relevant sein und den Bedarf an Elternzeit oder Elterngeld reduzieren. Gleichzeitig stärkt es die Unternehmenskultur und kann ein wichtiger Faktor bei der Mitarbeitermotivation sein.

Kompetente Beratung und Unterstützung

Mittelständische Unternehmen stehen bei komplexen Themen wie Entgeltersatzleistungen oft vor Herausforderungen. Eine kompetente Beratung durch Experten kann hier helfen, die rechtlichen und organisatorischen Aspekte optimal zu gestalten.

Die Personalexperten von Talenthafen unterstützen Sie nicht nur bei der Personalgewinnung, sondern beraten Sie auch zu Fragen rund um Entgeltersatzleistungen und deren Auswirkungen auf Ihre Personalstrategie.

Entgeltersatzleistungen als Teil einer nachhaltigen Personalstrategie

Entgeltersatzleistungen sind mehr als nur bürokratische Notwendigkeiten – sie sind ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Personalstrategie. Ein durchdachter Umgang mit diesen Leistungen kann dazu beitragen, qualifizierte Mitarbeiter zu halten, die Arbeitsproduktivität zu steigern und die Employee Experience zu verbessern.

Besonders für mittelständische Unternehmen in herausfordernden Branchen wie der Pflege, dem Handwerk oder der Gastronomie ist es wichtig, Entgeltersatzleistungen nicht nur als Kostenfaktor zu betrachten, sondern als Chance zur nachhaltigen Personalentwicklung.

Eine vorausschauende Planung, die Integration in ein umfassendes Talent Management und die Unterstützung durch erfahrene Partner wie Talenthafen können dabei helfen, die Herausforderungen zu meistern und die Chancen zu nutzen, die Entgeltersatzleistungen bieten.

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