21. Oktober 2024
Wojtek
Lieben Sie noch – oder machen Sie schon Karriere?
Zugegeben, eine etwas private Frage direkt zum Einstieg…
Jedoch sind wir vor Kurzem auf eine interessante Statistik von ElitePartner gestoßen, welche wir Ihnen auf keinen Fall vorenthalten wollten und die uns zu unserem heutigen Beitrag inspiriert hat.
Wie ist es möglich, dass nahezu jeder dritte Deutsche zwischen 18 und 65 Jahren (ca. 22,7 Mio. Menschen) Single ist? Diese Frage eröffnet einen faszinierenden Blick auf unsere leistungsorientierte Gesellschaft, die vielleicht schon bald eine Gesellschaft der Singles sein könnte…?
In diesem Artikel wollen wir die Gründe für das Single-Dasein erörtern, wobei hier natürlich der Einfluss des Berufslebens im Vordergrund stehen soll. Wir werden darüber nachdenken, ob das Single-Leben heutzutage fast schon zur dringenden Voraussetzung für beruflichen Erfolg geworden ist, und weiterhin Wege aufzeigen, wie familienfreundliche Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden dabei unterstützen können, die Balance zwischen Karriere und privatem Glück zu finden.
Bevor wir uns im Folgenden mit dem Zusammenhang zwischen Single-Dasein und Karriere beschäftigen, möchten wir zunächst einen wichtigen Aspekt klarstellen: “Allein sein” bedeutet nicht zwangsläufig “einsam sein”. Das Single-Leben hat seine eigenen Vorzüge und Chancen, die man nicht außer Acht lassen sollte. Die Freiheit, unabhängig zu handeln und sich selbst zu verwirklichen, kann für bestimmte Lebensphasen sogar ausgesprochen wertvoll sein. In diesem Artikel wird das Single-Dasein keineswegs negativ bewertet, sondern vielmehr als eine individuelle Lebensentscheidung betrachtet. Wir werden nachfolgend noch näher auf dieses Thema eingehen.
Welche Faktoren führen aber dazu, dass heutzutage so viele Menschen alleine durchs Leben gehen? Schauen wir uns die geläufigsten Ursachen für das Single-Dasein einmal genauer an:
Aus einer repräsentativen Umfrage geht hervor, dass ein „zu hoher Anspruch an den Partner oder die Partnerin“ und die „Vorzüge der Unabhängigkeit“ zu den häufigsten Gründen für das Single-Dasein zählen. Viele Singles sind möglicherweise zurückhaltend, diese Freiheit hinsichtlich ihrer Lebensgestaltung für eine Person einzuschränken, die nicht in allen Aspekten ihren Erwartungen entspricht.
Ein weiterer bedeutsamer Faktor ist die „fehlende Zeit für die Partnersuche“, die oft auf den hektischen Lebensstil vieler Menschen zurückzuführen ist. Berufliche Verpflichtungen, soziale Aktivitäten und persönliche Interessen nehmen viel Zeit in Anspruch und lassen wenig Raum für die Suche nach einer Beziehung oder auch deren “Pflege”.
Ebenfalls häufig als Grund genannt: „Mein Beruf ist derzeit wichtiger.“ Dies verdeutlicht, dass einige Menschen in bestimmten Lebensphasen bewusst die Priorität auf ihre beruflichen Ziele legen und bereit sind, eine Partnerschaft vorübergehend zurückzustellen.
Die genannten Gründe zeigen, dass das Single-Dasein oft das Ergebnis individueller Lebensentscheidungen ist. Die Partnersuche kann herausfordernd und mitunter aufwühlend sein, während die Karriere klare Strukturen und Chancen für persönlichen Erfolg bietet. In einer sich wandelnden Gesellschaft, die verschiedene Lebensmodelle akzeptiert, wird das Single-Dasein nicht länger stigmatisiert, sondern als legitime Wahl betrachtet. Traditionelle Normen bezüglich Beziehungen haben sich verändert und die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen, wird positiv bewertet.
Nein, dieser Satz hat nichts mit Vorurteilen gegenüber bestimmten Berufsbranchen zu tun. Im Gegenteil! Die Ergebnisse einer Studie des Jobportals Zippia zu der Fragestellung, welche Berufsgruppen die höchste Single-Rate aufweisen, haben uns selbst erstaunt – handelt es sich hierbei doch nicht unbedingt um die allseits bekannten Karriereberufe.
Die steigende Zahl der Alleinstehenden in den letzten Jahrzehnten deutet zumindest auf eine Verschiebung der Prioritäten hin: Galt einst noch die Familiengründung als gesellschaftlich anerkannter Lebensentwurf und stand somit im Fokus, werden heute vermehrt die beruflichen Ambitionen in den Mittelpunkt des Schaffens gestellt. Dieser Wandel geht unter anderem mit dem Eintritt der Generation Z in die Arbeitswelt einher. Die Partnersuche rückt im Rahmen dieser Entwicklung immer öfter in den Hintergrund, sei es aus pragmatischen Überlegungen oder einer bewussten Entscheidung heraus.
Doch ist das Single-Dasein wirklich unabdingbar für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn? Die Antwort auf diese Frage ist ganz klar: Nein!
Denn die Entscheidung, ob Karriere und Partnerschaft miteinander vereinbar sind, hängt immer von individuellen Faktoren ab. Persönliche Prioritäten, Ziele und aktuelle Lebensumstände spielen hierbei eine maßgebliche Rolle.
Tatsache ist aber auch: Wenn eine Person beruflichen Erfolg und Anerkennung höher gewichtet als Beziehungen, Nähe und Partnerschaft, wird sie dem Beruf stets den Vorrang einräumen. Und: Das Single-Dasein kann in bestimmten Berufen und Lebensphasen durchaus von Vorteil sein.
In einer weiteren Studie von ElitePartner zeigte sich, dass 45 Prozent der befragten Singles unter 30 Jahren und immerhin 28 Prozent derjenigen, die bereits eine Beziehung führen, eine Partnerschaft für eine wichtige berufliche Chance bereitwillig hintanstellen würden. Insbesondere in den Anfangsphasen einer Beziehung besteht laut der Umfrage ein erhöhtes Risiko, dass dem Beruf Vorrang eingeräumt wird: 39 Prozent der Paare, die zwischen drei Monaten und einem Jahr zusammen waren, gaben an, dass sie im Zweifelsfall ihre berufliche Karriere über ihre Beziehung stellen würden. Je länger eine Partnerschaft andauert, desto eher sinkt die Bereitschaft, die Liebe für den Job zu opfern – insbesondere in den Phasen der Familiengründung. Bei Langzeitpaaren steigt das berufliche Engagement dann allerdings wieder an.
Wer sich hin- und hergerissen fühlt zwischen der Aussicht auf Karriere und dem Wunsch nach Liebe, sollte sich bewusst machen:
Der berufliche Erfolg und dessen Wert sind zwar messbar, da sie sich in Komponenten wie Gehalt oder Verantwortung ausdrücken, wohingegen in einer Partnerschaft der Profit nicht sofort ersichtlich wird. Allerdings lohnt es sich auch hier, Zeit und Energie zu investieren. Beziehungen bieten emotionale Bindungen, mentale Unterstützung und persönliches Wachstum, die auf lange Sicht einen unschätzbaren Wert haben können. Daher kann ein Kompromiss zwischen den Parteien eine erfüllendere Lösung sein als ein Alleingang.
Allerdings erfordert eine Beziehung Aufwendungen und Rücksichtnahme von beiden Seiten. Ein Date beziehungsweise die gemeinsame Zeit mit dem Partner darf nicht bloß als weiterer Pflichtpunkt auf der To-Do-Liste hinzugefügt werden. Wichtige Entscheidungen, die die Partnerschaft maßgeblich beeinflussen, sollten unbedingt gemeinsam getroffen werden. Weiterhin sollte ein Paar erörtern, ob es überhaupt einen Raum für Konsens gibt, sodass für beide Seiten die Chance zur Selbstverwirklichung besteht. Denn wenn ein Partner seine Wünsche, Ziele und Träume zugunsten des anderen immer wieder oder sogar vollständig zurückstellen muss, kann keine Beziehung auf Augenhöhe gelingen.
Beruflicher Erfolg ist also auch in einer Beziehung möglich, solange man sich dem Partner gegenüber fair und rücksichtsvoll verhält und den Bedürfnissen beider Parteien die gleiche Bedeutung und Wichtigkeit beimisst. Wer jedoch uneingeschränkt seine eigenen Interessen verfolgen und sämtliche Zeit sowie Energie in den Beruf investieren möchte, findet möglicherweise in der Unabhängigkeit als Single die bessere Lösung.
Schlussendlich aber liegt die Entscheidung, ob man nun Karriere, Liebe oder beides will, bei jedem Einzelnen selbst.
Ob nun verpartnert oder alleinstehend, mit oder ohne Kinder – Arbeitgeber können ihre Mitarbeitenden wirksam dabei unterstützen, beruflichen Erfolg und Privatleben unter einen Hut zu bekommen. Wir haben nachfolgend die wichtigsten Maßnahmen zusammengestellt, falls auch Sie dem privaten Glück Ihrer Angestellten ein wenig auf die Sprünge helfen wollen und hierfür Inspiration benötigen…
Unternehmen, die eine gesunde Work-Life-Balance fördern, bieten oft flexible Arbeitszeiten an. Dies ermöglicht es den Mitarbeitenden, ihre Arbeitszeit an ihre persönlichen Bedürfnisse und Verpflichtungen anzupassen.
Viele Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, in Voll- oder Teilzeit tätig zu sein. Gerade Eltern können dadurch mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, ohne die Karriere aufzugeben.
Beruflich vorankommen, ohne die privaten Verpflichtungen vernachlässigen zu müssen – das gelingt, wenn mögliche Karrierewege auf die persönlichen Bedürfnisse und Lebenssituationen der Mitarbeitenden abgestimmt werden.
Einige Arbeitgeber haben firmeneigene Kindertagesstätten oder bieten Zuschüsse zur Kinderbetreuung an, um Eltern zu unterstützen.
Die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, ist eine der effektivsten Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Work-Life-Balance.
Unternehmen, die sich für Familienfreundlichkeit einsetzen, bieten großzügige Elternzeit- und Urlaubsregelungen an, um den Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, Zeit mit ihren Familien zu verbringen.
Viele Unternehmen bieten Mentoring-Programme an, um Mitarbeitende während der Elternzeit fachlich auf dem Laufenden zu halten oder auch, um bei der Bewältigung von beruflichen und persönlichen Herausforderungen unterstützen zu können.
Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden sollten immer im Mittelpunkt stehen. Viele Unternehmen bieten Gesundheits- und Wellnessprogramme an, um Erkrankungen vorzubeugen, Stress abzubauen und die Work-Life-Balance zu fördern. Mitunter können auch Angehörige von diesen Maßnahmen profitieren.
Ein offener Dialog zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften ist entscheidend. Mitarbeiterorientierte Unternehmen fördern eine offene Kommunikation, um individuelle Bedürfnisse und Herausforderungen anzusprechen.
Chancengleichheit für alle Mitarbeitenden, unabhängig von Geschlecht, Familienstand oder Lebenssituation, sollte eine Selbstverständlichkeit in jedem Unternehmen sein!
Dem Single-Leben haftet längst kein Stigma mehr an, sondern es wird heutzutage als eine bewusste Lebensentscheidung angesehen, die viele Vorteile mit sich bringt. Denn die hiermit einhergehende Unabhängigkeit kann genutzt werden, um persönliches Wachstum und beruflichen Erfolg zu erzielen.
Auf der anderen Seite kann eine Partnerschaft mindestens genauso erfüllend wie der Berufserfolg sein und zudem die notwendige emotionale Unterstützung bieten, um eben jene angestrebten Karriereziele zu erreichen.
Vor dem Hintergrund einer immer aufgeklärteren und toleranter werdenden Gesellschaft wird sich auch die Art und Weise, wie wir Erfolg und Glück definieren, stetig weiterentwickeln. Die Entscheidung, ob man hierbei auf Karriere, Liebe oder beides setzt, bleibt eine individuelle Wahl.
Welche Maßnahmen wenden Sie als Arbeitgeber bereits an, um nicht nur die berufliche, sondern auch die private Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiterschaft zu fördern?
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