Jeder Mensch macht Fehler – auch Führungskräfte! Das eigentliche Dilemma dabei ist, dass bestimmte Missgeschicke, die den Geschäftsführer:innen unterlaufen, meistens unbewusst passieren. Aus diesem Grund sollte jede Person, die im Beruf Führungsverantwortung trägt, sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen.
Im heutigen Beitrag zeigen wir Ihnen die gängigsten Fauxpas von Vorgesetzten. Das Wissen um diese möglichen Fehltritte soll Ihnen dabei helfen, Ihre Führungskompetenzen erheblich zu stärken und angemessen mit entsprechenden Konfliktsituationen umzugehen. Doch auch für Mitarbeiter:innen ist unsere nachfolgende Liste von Interesse, da sie sicherlich die eine oder andere Situation aus eigener Erfahrung kennen…
Inhalt:
- 6 Fehler, die nahezu jede Geschäftsführung macht…
- Fehler 1: Das Loben vergessen
- Fehler 2: Nicht zuhören
- Fehler 3: Kontrolle statt Vertrauen
- Fehler 4: Mitarbeiter:innen bevorzugen
- Fehler 5: Konfliktbewältigung vernachlässigen
- Fehler 6: Überheblichkeit statt Respekt
- Fazit
6 Fehler, die nahezu jede Geschäftsführung macht…
Fehler 1: Das Loben vergessen
Lob, Wertschätzung und Anerkennung sind ein menschliches Grundbedürfnis, insbesondere aber für Berufstätige von entscheidender Bedeutung, um sich selbst und ihre Leistungen besser einschätzen zu können. Dennoch vergessen Geschäftsführer:innen oft, die harte Arbeit und die Erfolge ihrer Mitarbeiter:innen gebührend anzuerkennen. Dies kann ein schwindendes Engagement der Belegschaft zur Folge haben und sogar dazu führen, dass Mitarbeiter:innen das Unternehmen verlassen, um woanders die Anerkennung zu finden, die sie sich wünschen.
Fehler 2: Nicht zuhören
Kommunikation ist das Fundament jeder guten zwischenmenschlichen Beziehung, und dies gilt auch im beruflichen Kontext. Zugegeben: Geschäftsführer:innen sind häufig stark beansprucht und haben wenig Zeit. Dennoch sollten sie Mitarbeiter:innen niemals das Gefühl geben, sich nicht für ihre Belange zu interessieren. Nur durch aktives Zuhören können die Bedürfnisse und Perspektiven der Angestellten verstanden und berücksichtigt werden. Dies wiederum bringt eine Vielzahl an Vorteilen mit sich, unter anderem eine gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit, eine verbesserte Arbeitsatmosphäre sowie die Vermeidung von Konflikten und Missverständnissen.
Fehler 3: Kontrolle statt Vertrauen
Jede E-Mail muss der Führungskraft erst vorgelegt werden, bevor sie versendet werden darf? Delegierte Aufgaben werden im Anschluss der Bearbeitung bis ins kleinste Detail kontrolliert oder die Führungskraft macht noch einmal alles neu, anstatt konstruktives Feedback zu geben? Durch dieses sogenannte „Mikromanagement“ signalisieren Vorgesetzte mangelndes Vertrauen in die Kompetenz ihrer Mitarbeiter:innen.
Wir verstehen, dass bei verantwortungsvollen Aufgaben der Gedanke aufkommen kann, dass man diese lieber selbst erledigen sollte, um zu gewährleisten, dass alles nach Wunsch verläuft. Allerdings führt übermäßige Kontrolle eigentlich nie zu der gewünschten Sicherheit oder besseren Leistungen, sondern erzeugt meistens eher einen Teufelskreis aus Misstrauen und Druck, der nach und nach das Arbeitsklima, die Produktivität und den Unternehmenserfolg beeinträchtigt.
Die Gründe für Mikromanagement können unterschiedlicher Natur sein, doch hilft in allen Fällen die gleiche Herangehensweise: Loslassen, den eigenen Selbstwert stärken und auf die Fähigkeiten anderer vertrauen.
Fehler 4: Mitarbeiter:innen bevorzugen
Es ist sicherlich nur allzu menschlich, dass man zu einigen Personen mehr Sympathie und eine engere persönliche Bindung entwickelt als zu anderen. Und natürlich kann das auch im Rahmen der Personalführung passieren.
Dieser Umstand sollte allerdings niemals dazu führen, dass andere Teammitglieder benachteiligt werden. In besonders kritischen Fällen genießen die bevorzugten Mitarbeiter:innen Privilegien und Chancen, die den übrigen Kolleg:innen verwehrt bleiben oder für die sie länger und härter arbeiten müssen als die besagten Lieblinge.
Es ist daher von entscheidender Bedeutung, objektive und nachvollziehbare Kriterien zur Leistungsbeurteilung zu verwenden, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter:innen gleichberechtigt behandelt werden. Durch die Schaffung einer Umgebung, in der Fairness und Gerechtigkeit oberste Priorität haben, können Führungskräfte das Vertrauen und die Motivation ihres Teams stärken. Jedes Teammitglied verdient die gleichen Chancen, sein volles Potenzial zu entfalten.
Auch die “Belohnungspolitik” muss fair gehandhabt werden: Wer mit Prämien, Geschenken und anderen Goodies neue Leistungsanreize schaffen will, sollte unbedingt dafür sorgen, dass die Verteilungsmechanismen für alle Teammitglieder transparent sind. Achten Sie darauf, dass nicht nur die extrovertierten, selbstbewussten Mitarbeiter:innen Zuwendungen erhalten, während ebenso leistungsstarke, aber schüchterne Kolleg:innen immer wieder leer ausgehen.
Fehler 5: Konfliktbewältigung vernachlässigen
Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Teams sind unvermeidlich, doch keinesfalls sollte eine Geschäftsführung diese aus Mangel an Zeit oder durch Scheu vor einer weiteren Herausforderung ignorieren. Denn wenn ein Konflikt nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann er sich zuspitzen und zu unangenehmen Spannungen zwischen den Mitarbeiter:innen führen. Im schlimmsten Fall kann er sogar die Kündigung wertvoller Teammitglieder zur Folge haben… Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Geschäftsführer:innen Dispute wahrnehmen, deeskalierend auf die Situation einwirken und im Allgemeinen eine gesunde, offene Kommunikationskultur etablieren.
Fehler 6: Überheblichkeit statt Respekt
Viele Geschäftsführer:innen machen den Fehler, ihren Mitarbeiter:innen nicht auf Augenhöhe zu begegnen. Ob es nun aus Arroganz oder unbewusst im Alltagsstress geschieht – ein ruppiger Ton oder Überheblichkeit gegenüber der Belegschaft sind ein absolutes No-Go! Nur wenige Angestellte werden offen ansprechen, dass ihnen ein solches Verhalten missfällt, negativ bewertet wird es jedoch von allen. Ein schlechtes Arbeitsklima und Kündigungen können die schwerwiegende Folge sein. Es ist daher ratsam, regelmäßig zu reflektieren, ob die Art und Weise, wie man mit Mitarbeiter:innen umgeht, den eigenen Erwartungen an eine respektvolle und faire Führungskultur entspricht.
Fazit
Fehler gehören zum Leben dazu und auch Führungskräften unterlaufen hin und wieder einmal Missgeschicke. Das Wichtigste ist, dass Sie regelmäßig Ihr Verhalten gegenüber Ihren Mitarbeiter:innen reflektieren. Am Ende zeigt sich die wahre Größe darin, aus den eigenen Fehlern zu lernen und nach Besserung zu streben.
Durch unsere Liste sind Sie nun bestens gewappnet, damit Ihnen die häufigsten Fehltritte von Führungskräften nicht (mehr) unterlaufen.
Sie interessieren sich dafür, durch welche Maßnahmen Sie Ihrer Belegschaft Ihre Wertschätzung noch besser zeigen können? Dann machen Sie sich doch gerne noch einmal in diesem Beitrag von uns schlau…